Nahaufnahme: Bauer-Jelinek: Hilfe bei Karrieren und Krisen
Zum Weltfrauentag am 8. März ist die bekannte Autorin, Wirtschaftsberaterin und Psychotherapeutin Christine Bauer-Jelinek zu Gast in der Radio-NÖ-„Nahaufnahme“ bei Alice Herzog. Bauer-Jelinek begleitet Menschen bei Karrieren, Krisen und Neuanfängen
Seit vielen Jahren berät sie Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik in Karrierefragen, sowie Menschen in Krisen, bei Neuanfängen oder beim Wiedereinstieg ins Berufsleben. Im Interview mit Radio-Niederösterreich-Moderatorin Alice Herzog spricht Christine Bauer-Jelinek über ihre Vorstellung von echter Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft und warum die Krise klassische Rollenbilder noch mehr aufweicht.
„Lebensqualität ist wichtiger als Geld“
„Das Geld ist nicht das erste Ziel von vielen Frauen, sondern Lebensqualität steht ihnen viel näher, wie übrigens immer mehr auch bei jungen Männern“, sagt die bekannte Machtexpertin, die allerdings auch eine Wette laufen hat, dass in fünf Jahren mehr Frauen in Spitzenpositionen sein werden als Männer.
Mit ihrem Buch „Die geheimen Spielregeln der Macht“ ist Christine Bauer-Jelinek (r.) bekannt geworden, im „Nahaufnahme“-Gespräch mit Alice Herzog erläutert sie, worauf es bei Karrierestrategien ankommt
„Vor zehn Jahren ging es in meiner Beratung noch darum, wie sich eine Frau bei einer Bewerbung gegen fünf Männer durchsetzen konnte, heute müssen sie sich als Frau gegen vier bestausgebildete weibliche Konkurrentinnen durchsetzen.“ Kooperation sei in Toppositionen wenig gefragt, denn wenn es darum geht, wer gewinnen soll, gäbe es keinen weiblichen Führungsstil: „Wenn sie Fußball spielen, müssen sie einfach ins Tor schießen, da gibt es keine weibliche Art“, so Bauer-Jelinek.
In der „Nahaufnahme“ erzählt sie auch über ihren eigenen Lebensweg, der mit vielen Höhen und Tiefen verbunden war, wie eine Krebserkrankung im Kindesalter, den riskanten Schritt in die Selbstständigkeit als junge Mutter von zwei Kindern und ihre persönliche Art der Krisenbewältigung. „Mit der Corona-Krise habe ich mich erstmal plötzlich alt gefühlt“, so Bauer-Jelinek, die sich als Endsechzigerin lieber fit hält, als sich ängstlich zu Hause einsperrt. „Ich halte mich an die Regeln, wie auch im Straßenverkehr, aber mir ist das Alter nicht Argument genug, das hängt für mich mit der eigenen Verfassung und Eigenverantwortung zusammen.“